Engel „to go“

Der Begriff
Zunächst dachte ich, dass dieser Begriff viel zu unwürdig sei für das, was er ausdrücken soll, nämlich, dass Engel um uns sind und wir sie rufen können, eben „to go“ … Wie einen Kaffee, für den wir uns entscheiden und den wir dann anschließend besorgen.
Meine Erfahrung ist, dass Engel es wunderbar finden, wenn man sie um Hilfe bittet, sie ruft, von ihnen berichtet … Sie haben nichts gegen diesen Begriff. Er ist für sie nicht entwürdigend!
Der Begriff soll also nicht abwerten, sondern darauf hindeuten, dass Engel uns überall begleiten und umgeben. Diese Tatsache ist nichts abgehobenes, sondern etwas Reales!
Später gehe ich noch genauer darauf ein. Jetzt erst einmal etwas darüber, warum ich mir überhaupt erlaube, über Engel zu schreiben.

Etwas über meine Erfahrung(en) mit Engel(n)
Der „Himmel“ ist so vielfältig, wie man sich das kaum vorstellen kann. Ich habe nur mit einem kleinen Bruchteil des „Himmels“ Erfahrung. Dieser kleine Bruchteil aber ist so außergewöhnlich und wunderbar, dass ich gerne ein bisschen davon berichten möchte.
Der Grund ist ganz einfach: jeder kann Erfahrung damit sammeln! Ja, wirklich JEDER!!! Und ich möchte Menschen daran erinnern, dass diese lichten Wesen existieren und dass wir sie aktiv einladen können in unser Leben.
In meinem Leben gab es viele dunkle Stunden, viele „ich-weiß-nicht-mehr-weiter-Situationen“. Wer kennt das nicht??? Fast jede/r war schon mal am „Null-Punkt“, an dem Punkt, wo er/sie dachte, es ginge nicht weiter …
Ja, und ich hatte wirklich nicht mehr viel zu verlieren. Selbst mein Leben war mir nicht mehr besonders wichtig. Die „Dunkelheit“ war dicht und ich sah kein „Licht“ mehr.
Schließlich rief ich eine Bekannte an, von der ich wusste, dass sie „Engel verstehen konnte“. Es musste ja doch weiter gehen, wenngleich ich auch nicht wusste, wie. Ich konnte ja einen anderen Menschen um Rat fragen, dachte ich damals, denn meinem Leben ein Ende zu setzen, war für mich keine Option.
Ich rief also jene Frau an und erfuhr von ihr, dass Engel immer da sind, dass ich nicht alleine sei, dass ich niemals ins „Bodenlose“ fallen würde. Ich hätte doch meinen Engel und es gäbe noch viele weitere Lichtwesen in allen möglichen Sphären (Himmeln), die helfen würden. Allerdings müsste ich darum bitten, denn Menschen hätten einen freien Willen und dieser dürfe unter keinen Umständen missachtet werden.
Ich konnte mir dies nicht vorstellen.
‚Wer soll mir schon helfen in meiner aussichtslosen Situation??? Engel sind Lichtwesen und nicht auf der Erde beheimatet. Meine Probleme aber sind finanzieller Art, Sorgen um die Kinder, Sorgen um meine Gesundheit, ein nicht enden wollender Kampf ums Überleben‘, so schien es mir und so dachte ich im Stillen.
Jene Frau sagte mir aber auf meine Einwände hin, dass ich es doch einfach versuchen solle. Es könne ja schließlich nicht schaden. Ich müsse nur auf eines achten: auf feine Nuancen in meinem Alltag. Es käme darauf an, dass ich die „Art der Hilfe“ verstehen lernen müsste. Dies könne geschehen, indem ich beispielsweise plötzlich eine neue Idee bekäme, wie ich mit dieser oder jener Notlage umgehen könne oder es fände eine unerwartete Begegnung mit einem Menschen statt, der mir weiterhelfen könne. Es gäbe unzählige Möglichkeiten, wie die Hilfe von Engeln aussehen könne.
Ich dachte dann darüber nach, was sie gesagt hatte und nahm mir vor, es zu versuchen.
Heute weiß ich, dass „das Bitten um Hilfe einem Engel gegenüber“ eine Herzensweisheit ist und rein gar nichts mit Naivität zu tun hat! Anders gesagt: es ist eine andere Art der Intelligenz.

Was geschah dann?
In den nächsten Tagen fühlte ich Hoffnung in mir aufkeimen. Es war wie ein sehr leises Ahnen. Man kann es sich so vorstellen, wie der Anflug des Frühlings; eine Spur von Frühlingsduft, die ersten gründen Spitzen noch winzig durch den Schnee …
Dieses Gefühl von „Vor-Hoffnung“ empfand ich also. Das war neu. Es war anders, als diese „ewige Dunkelheit“.

Bald darauf ging ich zum Bäcker, weil wir kein Brot mehr hatten. Die Bäckersfrau kannte mich bereits. Ich kam immer um 17.55 Uhr dort hin, weil ich hoffte, dass es dann einige Brötchen zum halben Preis geben könnte.
(Wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, würde ich es nicht glauben!):
Die Bäckersfrau nahm einen großen Beutel und füllte alle übrigen Brötchen dort hinein. Es waren bestimmt 30 Stück – inclusive Kuchen, belegte Brötchen, süße Stückchen, Croissants etc. . Dann sagte sie zu mir: „Gott ist groß, Du nehmen, Du nehmen!“ Sie gab mir die riesige Tüte und ich bezahlte genau so viel dafür, wie ich mir (für eventuelle Backwaren zum halben Preis) mitgenommen hatte.

Was ich fühlte:
Mir kamen die Tränen und ich hielt sie nur mühsam zurück. Eine Gänsehaut lief mir über die Arme. Niemals hätte ich so viel Gebäck einkaufen können! Ich fühlte eine – bisher nie bewusst wahrgenommene – „Kraft des Segens“. Als würde jemand zu mir sagen: „Sieh, Du bist nicht allein! Wir haben Dich nie vergessen! Wir helfen Dir, wenn Du darum bittest!“ …

Dankbarkeit
Es folgten nun regelmäßige Besuche bei der „Bäckersfrau“, wie wir (meine Kinder und ich) sie dann nannten. Wir bedankten uns mit selbst gemachten Blumensträußen bei ihr, mit gemalten Bildern usw.. Jedes Mal überfiel mich eine solche Dankbarkeit, als würde ich – gefühlt wie Goldmarie – unter einem Tor stehen, welches Gold auf mich regnen ließe.
Ich dankte dann auch meinem Engel. Ja, es ist wichtig, sich zu bedanken, Dankbarkeit zu fühlen, denn dieses Gefühl ist positiv und kraftspendend. Ich hatte nie geahnt, welche Kraft hinter dem Gefühl von Dankbarkeit steht.
Auch jener weisen Frau war ich aus tiefstem Herzen dankbar, denn durch sie durfte ich eine ungeahnte, feine, lichte und wirkungsvolle Kraftquelle für mein Leben finden.
Es ging weiter:
Übrigens: das Ganze ging nur über eine kurze Zeit, denn dann wurde die „Bäckersfrau“ von einer anderen Mitarbeiterin abgelöst und war (für uns) verschwunden. Wie ich erfuhr, arbeitete sie dann in einer anderen Filiale.
Bis zu diesem Zeitpunkt war meine Notsituation nicht mehr so akut, wie zuvor. Ich konnte wieder mein Brot selber backen und war existenziell nicht mehr auf diese Geschenke angewiesen.
Dies ereignete sich vor ca. 12 Jahren.
(Heute gibt es für solch notleidende Menschen in vielen Städten „die Tafel“. Damals gab es so etwas nicht in erreichbarer Nähe.)

Was dann geschah:
Engel wurden mir im Laufe der Zeit zu „engen Freunden“! Ja, ich kann hier die Mehrzahl von „Engel“ verwenden, weil sich nach und nach eine sehr feine und subtile Wahrnehmungsfähigkeit für die „Gesten-Sprache“ der Engel einstellte und bis zum heutigen Tag sind sie meine Begleiter, Beschützer, Boten, Lichtbringer, Helfer uvm.

Was ich mit dieser Erfahrung jetzt mache
Diese Erfahrung möchte ich so gerne weitergeben! Das ist kein Märchen! Wirklich nicht! Es ist pure Realität und die Wahrheit! Man kann sogar Engel bitten, geliebten Menschen in Notlagen beizustehen. Sie werden alles tun, um uns zu unterstützen. Sie werden aber niemals etwas tun, was uns – selbst wenn es nach außen hin so aussieht – schaden könnte!

Was meine ich mit „schaden könnte“?
Wenn das Gefühl auftaucht: „Nun helfen sie aber gar nicht!“, „Sie lassen mich ‚im Regen stehen‘!“, oder „Mir kommt diese Hilfe einfach nicht zu“, „hab ichs doch gesagt: es funktioniert nicht!“
Dann darf man sich sicher sein:
Die Hilfe steht JEDEM zu und JEDER bekommt sie auch, der darum bittet! JEDER! Es ist so, wie die Sonne ihr Licht auch JEDEM spendet. Sie lässt nicht den Einen oder Anderen, die Eine, die Andere aus!

Es ist jedoch so, dass die Engel uns manchmal etwas zutrauen, etwas Schweres zumuten, etwa eine Situation, an der wir sehr viel lernen können, eine bestimmte Fähigkeit entwickeln können, reifen können … Dann scheint es manchmal, als würden sie uns „im Regen stehen lassen“, aber in Wirklichkeit geben sie uns Kraft, dass wir diese oder jene schwierige, scheinbar aussichtslose Situation durchstehen und meistern können, um dann „wie Phönix aus der Asche“ mit neuen, zukunftsweisenden Erkenntnissen, daraus hervorzugehen.
Diese „innere Kraft“ erhalten wir dann, wenn wir darum bitten.
Engel begleiten uns auch liebevoll, wenn wir sie nicht um Hilfe bitten. Sie sind also da, aber sie würden uns ohne Bitten nicht auf oben beschriebene Weise helfen, um uns in unserer Freiheit nicht zu berühren.
Engel „to go“ ist eine – von mir wirklich intensiv erlebte – Tatsache, der ich immer mehr Aufmerksamkeit in meinem Leben schenke.
Auch wir können Engeln helfen, indem wir „mit ihnen zusammenarbeiten“ am „Guten“, am „Werden“, am „Frieden“ auf dieser Erde.
Danke Euch fürs Lesen! Ich wünsche Euch viele engelhafte Erfahrungen!
Übrigens meine ich mit JEDEM oder JEDER den „Menschen“. Egal, welches Geschlecht, Religion, Staatsangehörigkeit, Hautfarbe etc.

Alles Liebe von Friedgard